Mit Bizets «Carmen» kommt 2024 ein wahrer Blockbuster auf die Bühne im Passionsspielhaus Selzach
Der Entscheid ist gefallen: Mit einem der populärsten und meist aufgeführten Werke der Geschichte dürfte der Erfolg für die nächste Ausgabe der Sommeroper Selzach vorprogrammiert sein.
Sommeroper 2022
Musical von Dale Wasserman, Musik von Mitch Leigh, Liedtexte von Joe Darion, Deutsch von Robert Gilbert. © Fotos by Sommeroper Selzach
Sommeroper Selzach – „Der Mann von La Mancha“, 5. August (Premiere)
Zwischen 1885 und 1972 wurden in Selzach, ein kleiner Ort am Fuße des Jura und ungefähr auf halbem Weg zwischen Solothurn und Biel gelegen, Passionsspiele abgehalten. Dann stand das dem Passionsspielhaus von Oberammergau nachempfundene Gebäude leer und wurde unterschiedlich genutzt, ehe vor mehr als 30 Jahren die Sommeroper Selzach hier Einzug hielt. In diesem Sommer, exakt 50 Jahre nach dem letzten Passionsspiel steht mit „Der Mann von La Mancha“ erstmals ein Musical am Spielplan und mit diesem Werk soll einerseits an die Tradition erinnert und gleichzeitig ein Kreis geschlossen werden, so der Produktionsleiter René Gehri im Gespräch mit dem Schreiber
«Der Mann von La Mancha» weckt Emotionen und überzeugt. Die Sommeroper geht mit der Musical-Produktion neue Wege.
Beklemmende Atmosphäre im Passionsspielhaus: Hinter Gittern vom Unmöglichen träumen «Der Mann von La Mancha» eröffnet die neue Spielzeit der Sommeroper Selzach, die nach Wagners «Holländer» und den Pandemieeinschränkungen mit einer Musical-Produktion neue Wege geht. Dabei bietet sie weder seichte Unterhaltungskost noch glitzernden Broadway-Glamour, sondern einen tiefschürfenden und unterhaltsamen Theaterabend, an dem mehr gesprochen als gesungen wird. Zweifellos ist Regisseur Olivier Tambosi, Bühnenausstatter Oskar Fluri und Dirigent Iwan Wassilevski ein grosser Wurf gelungen – einer, der betroffen macht und zum Nachdenken anregt. Religiöse Symbole erinnern an Golgata und die Inquisition Vor dem Selzacher Passionsspielhaus prangt ein hohes, mit Nägeln bestücktes Kreuz, ein Lebensbaum und zwei
Olivier Tambosi: Das intellektuelle Bühnentier will in Selzach mit Don Quijote unterhalten und berühren
Regisseur Olivier Tambosi inszeniert in Selzach vom 5. bis zum 21. August «Der Mann von La Mancha». Trotz klarer Vorstellungen lässt er den Darstellern Freiräume. «Das ist wie Pingpong, wo einer dem anderen den Ball zuspielt.» «Jedes Werk kann klug, unterhaltsam und berührend auf die Bühne gebracht werden»: Regisseur Olivier Tambosi. Foto by José R. Martinez «Der Mann von La Mancha» basiert mit dem Don Quijote des Miguel de Cervantes auf einem Stück Weltliteratur und thematisiert zeitlose Konflikte wie die Unterdrückung durch ein unmenschliches System und den Kampf für eine bessere, gerechtere Welt. «Diese bedingungslose Hingabe des Titelhelden an seinen ‹unmöglichen Traum›