Die Kostüme zur Sommeroper
In einem Estrich in Bolken entstehen die Kostüme für die Sommeroper «Der fliegende Holländer». Diese wird im August in Selzach aufgeführt.
Es ist eine fesselnde Geschichte: Der Holländer – der Kapitän eines Geisterschiffs – ist dazu verdammt, auf ewig die sieben Weltmeere zu durchqueren. Der Fluch ist gebrochen, wenn der einsame Kapitän die wahre Liebe findet, dafür darf dieser aber nur alle sieben Jahre das Festland betreten. Der Plot entstammt keiner weiteren «Fluch der Karibik»-Fortsetzung, sondern einer über 170-jährigen Oper von Richard Wagner. «Der fliegende Holländer» fasziniert bis heute, und zum 30-jährigen Jubiläum der Selzacher Sommeroper wagt sich deren Team gleich an zwei Fassungen des Klassikers: In einer traditionellen Version und als Kinderoper wird das Werk diesen August im Passionsspielhaus aufgeführt.
Der Estrich wird zum Atelier
Die Oper auf die Beine zu stellen, gleicht dem Zusammensetzen eines komplexen Puzzles. Eines der Puzzlestücke wird seit 30 Jahren im Estrich der Familie Fluri in Bolken angegangen. In monatelanger Handarbeit entstehen hier die aufwendigen Kostüme, heuer umfasst alleine der Chor 50 Personen, die mit bis zu drei verschiedenen Ausstattungen versorgt werden. Wie viele Arbeitsstunden dafür aufgebracht werden? «Ich habe aufgehört zu zählen», antwortet Therese Rickenbacher lachend. Sie leitet zusammen mit Barbara Fluri das Kostüm-Team und beide sind sich einig: «Man muss mit Leidenschaft dabei sein.» Denn die Arbeit ist scheinbar endlos und gerade die Aspekte, die sie spannend machen, machen sie auch so anspruchsvoll.
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© Copyright az Grenchner Tagblatt, 18.07.2018, von Beatrice Kaufmann/ Foto © Beatrice Kaufmann: Das Nähen der Kostüme braucht viel Einsatz, viele Stunden Arbeit – sie macht aber auch viel Freude und es wird immer wieder gelacht.